MUSIK 1770-1827

NOTENDRUCKE – MUSIKMANUSKRIPTE – BÜCHER – EPHEMERA

Eine kommentierter Katalogreihe

ZUM 250. GEBURTSTAG VON LUDWIG VAN BEETHOVEN

Einleitung:

1819 startete der Wiener Musikverleger und Komponist Anton Diabelli (1781-1858) das Unternehmen, in einem Sammelband eine Zusammenschau der österreichischen Komponisten zu publizieren, verbunden durch die gemeinsame Aufgabenstellung, jeweils eine eigene Variation über den von Diabelli selbst vorgegebenen Walzer zu präsentieren. Das Ergebnis ist bekannt: der ebenfalls zu diesem Unternehmen eingeladene Beethoven wollte sich nicht mit der Ablieferung weniger, bald wieder vergessener  Takte begnügen und schuf – weit über Diabellis Aufgabe hinausgehend – seine „33 Veränderungen über einen Walzer von Diabelli“ op. 120,  Beethovens letzte große Klavierschöpfung und seiner intimen Freundin Antonie Brentano gewidmet. Diabelli, seinem verlegerischen Instinkt folgend, teilte nun sein Projekt „Vaterländischer Künstlerverein“ in zwei Teile und gab zuerst Beethovens Variationen als Teil 1 gesondert heraus. Die Werke der anderen 50 Komponisten folgten in einem zweiten Teil.

Das Besondere an diesem Projekt für uns heute ist – neben dem Impuls zu einem der bedeutendsten Variationenwerke für Klavier, Beethovens op. 120 – der Blick in die reiche Musikszene des biedermeierlichen Österreich, der sich im 2. Teil dieses Verlagsprodukts auftut. 50 Komponistennamen unterschiedlichster Bedeutung, vereint durch ihr gleichzeitiges Wirken hauptsächlich im Wien um 1820: Genies wie Schubert und Liszt, zentrale Persönlichkeiten der Zeit wie Hummel, Czerny, Moscheles, Wiederentdeckte wie Mayseder und Voříšek bis hin zu Persönlichkeiten, die heute fast nur noch durch ihre Teilnahme an dem Projekt der Nachwelt überliefert sind (wie Franz de Paula Roser, Joseph von Szalay u.a.).

Die Idee dieses 2. Teils gab den Impuls zu einer Katalogserie, die hier mit dem 1. Teil beginnt: „Beethoven, seine Lehrer, Vorbilder, Anreger", dargestellt an Beispielen aus dem Angebot dieses Musikantiquariats.