1. deutsch
Wichtiger Brief zu seinem letzten Opernprojekt

Spontini, Gaspare (1774-1851)

Eigenhändiger Brief [Berlin] 05.06.1838 über eine Intervention bei der preussischen Königin für sein letztes Opernprojekt Milton-Stuarts.

Berlin, 05.06.1838

EUR 680,00

19x13 cm, 1 Seite, montiert auf Sammlerblatt mit daneben montiertem Porträt-Stich, kleiner Einriß in der Faltkante.

"Mon Cher Monsieur le Professeur. Voici de rétour la précieuse lettre, que j’ai êté empeché de vous renvoyer hier, en vous priant instamment, que celle qui la remplacera, soit la plus pressante et la plus intéressante possible en ma faveur, attendu, que je fonde sur elle tout le succès de mon plan auprèz de la Reine! Voici les Stuarts; Lisez les à votre aise, et jugez, quel est le vaste but de cette entreprise. Avec la plus haute consideration dévouement et amitié Spontini" - "Sehr geehrter Herr Professor, hier ist der wertvolle Brief zurück, da ich gestern verhindert war, ihn zurückzuschicken, indem ich Sie gleichzeitig darum bitte, dass, der ihn ersetzen soll, auf dringlichste und möglichst interessante Art zu meinem Vorteil sei, da ich den ganzen Erfolg meines Planes bei der Königin darauf gründe. Hier sind die Stuarts - lesen Sie nach Ihrer Bequemlichkeit und urteilen Sie selbst, was das große Ziel dieses Unternehmen ist." - Spontini, seit 1820 Generalmusikdirektor in Berlin, arbeitete ab 1837 an seinem letzten Opernprojekt, einer Bearbeitung der opera comique "Milton", seinem ersten großen Opernerfolg in Paris 1804. Der Stoff, in dem u.a. die Hinrichtung des englischen Königs Karl I. 1649 thematisiert wird, sollte zu einer großen historisch-romantischen Oper, nun unter dem Titel "Die Stuarts" oder auch "Milton's Tod" bzw. "Das verlorene Paradies" umgearbeitet werden. Spontini wollte Recherchen in England und Schottland unternehmen und beantragte dafür 2000 Taler beim preussischen König. "Diese Bitte wurde ihm aber nicht erfüllt, zumal da das ganze Sujet [...] nicht die königliche Billigung fand [...] Trotzdem ging Spontini auf eigene Kosten nach England; er blieb im ganzen vom 14. Juni 1838 bis 16. August 1839 von Berlin fort, da sein Urlaub verlängert wurde." (Wilhelm Altmann, Spontini an der Berliner Oper, S. 282). - Der vorliegende Brief 9 Tage vor Spontini's Abreise nach England, offensichtlich noch im Versuch, mit Hilfe einer Intervention bei der preussischen Königin die Billigung bzw. Finanzierung der Reise zu bewerkstelligen. Die Oper selbst sollte nach Umarbeitungen 1841 uraufgeführt werden, wozu es allerdings aufgrund von Spontini's Problemen in Berlin und der Beendigung seiner Tätigkeit dort nicht kam.

Bestellnummer : 17518