1. deutsch
Skandaljahr 1951 - Ausschluss Gottfried von Einem wegen Brecht

Salzburger Festspiele 1951 Salzburg Festivals - Festspiel-Führer / Festival Guide.

Salzburg, Österreichisches Propagandabüro, 1951

EUR 70,00

18x13 cm, 112 Seiten, jeweils gefalteter Stadtplan, Spielplan, Sitzplan, zahlreiche Abbildungen, illustrierter Originalkarton, Einband gering fleckig, sehr gut erhalten.

Zweisprachiger Festspielführer deutsch-englisch aus dem Skandaljahr 1951, als der Komponist Gottfried von Einem wegen seines Eintretens für Bertolt Brecht auf Betreiben des Salzburger Landeshauptmannes wegen "Unterwanderung des Festspiele" aus dem Festspieldirektorium ausgeschlossen wurde. Einem hatte mit Brecht eine Erneuerung der Festspiele geplant, der Dichter sollte einen "Gegen-Jedermann" für Salzburg schreiben. Zudem hatte Brecht, wegen der Aberkennung seiner deutschen Staatsbürgerschaft durch die Nationalsozialisten staatenlos, auf Empfehlung des Komponisten von der Salzburger Landesregierung die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen bekommen. Brecht lebte seit 1948 in Ost-Berlin lebte und galt als Marxist, und so kam es nach Bekanntwerden der Verleihung in der aufgeheizten Atmosphäre des Kalten Krieges ("McCarthy-Ära") zum Eklat. Die Schlagzeilen der Presse lauteten u. a. "kulturbolschewistische Atombombe auf Österreich abgeworfen" (Salzburger Nachrichten) und es war "vom größten Kulturskandal der Zweiten Republik" die Rede. In der Folge wurde Brecht bis 1963 auch von den größeren Wiener Theatern boykottiert. - Für Aufsehen sorgte auch die erste österreichische Nachkriegsproduktion des "Wozzeck" von Alban Berg unter der Leitung von Karl Böhm.

Bestellnummer : 14520