Revolutions-Almanach von 1796, 1797. [Herausgegeben von Heinrich August Ottokar Reichard, 1796 mit einer Musikbeilage von Pierre Gaveaux]. 2 Bände.
Göttingen, Dieterich, 1795, 1796
2 Bände 16x10 cm, I: Frontispiz (Porträt), gestochener Titel mit Portät-Vignette, 3 Bl., 296 Seiten mit 5 weiteren Porträt-Tafeln, 13 Kupfertafeln mit historischen Illustrationen, eine gestochene Notenbeilage. II: Frontispiz (Porträt), gestochener Titel mit Portät-Vignette, (8), 368, (4) Seiten mit 4 weiteren Porträt-Tafeln und 12 Kupfertafeln mit historischen Illustrationen. Rot marmorierte Pappbände der Zeit, die Originalumschläge mit eingebunden. Einbände beschabt und bestoßen, Seiten etwas stockfleckig.
Trotz des Titels ein propagandistischer Almanach gegen die französische Revolution. Die gestochenen Porträts zumeist mit Kriegshelden der antifranzösischen Koalitionstruppen, die historischen Tafeln häufig mit Kriegsszenen und französischen Greueltaten. - Die Musikbeilage des Almanach von 1796 bringt das anti-jacobinische Lied "Le réveil du peuple" von Pierre Gaveaux (1761-1825), das nach seiner Uraufführung in Paris 1795 prompt verboten wurde. - Pierre Gaveaux, Sänger und Komponist, mit Hauptrollen in Cherubini-Opern, war auch als Komponist mit seinen eigenen Opern erfolgreich: Seine erste Oper "L'amour filial" (Uraufführung Paris 1792) wurde in Berlin, Hamburg, Köln, Brüssel, Rotterdam und Moskau nachgespielt. Mit seiner berühmtesten Oper "Léonore, ou L’amour conjugal" (Uraufführung 1798 mit Gaveaux in der Rolle des Florestan) hat Gaveaux Musikgeschichte geschrieben - als erster Vertonung des Libretto von Jean-Nicolas Bouilly, das Beethoven Jahre später als Basis für seinen "Fidelio" verwendete.