Einem, Gottfried von (1918-1996)
Eigenhändiges musikalisches Albumblatt (14,5x10,5 cm) mit Notenzitat (1 Zeile, 4 Takte), Überschrift, Widmung, Unterschrift und Datum: "Der Zerissenen (sic!), Herrn Horst Axtmann. Gottfired v. Einem. 14.4.94". - Beiliegend Rückkuvert an den Sammler.
1994
EUR 90,00
Bestellnummer
: 13124

Gottfried von Einem, österreichischer Komponist, prägte nach 1945 das österreichische Musikleben. Zahlreiche erfolgreiche Bühnenwerke (Dantons Tod, Der Prozess, Der Zerrissene, Jesu Hochzeit). Sein Eintreten als Direktoriumsmitglied der Salzburger Festspiele für Brecht führte im konservativen Österreich der Nachkriegsjahre zum Skandal und Rücktritt aus dieser Funktion. "Es würde das Bild Einems verfälschen, würde man verschweigen, daß er in künstlerischen Belangen auch persönliche Gegner hatte - wobei die Konfrontation meist von ihm ausging. Einer der Großen, mit denen er sich bereits als junger Komponist "anlegte", war Richard Strauss. Bei aller Genialität, so Einem, sei Strauss "ein Opportunist durch und durch" gewesen; das junge Mitglied des Salzburger Festspieldirektoriums erließ ein Verbot, die Werke Strauss' aufzuführen, was den greisen Komponisten schwer erzürnte. Nicht eben von freundlichem Einvernehmen war Einems Beziehung zu seinem Komponistenkollegen Friedrich Cerha geprägt, dessen Rekonstruktion des 3. Aktes von Alban Bergs "Lulu" er als Sakrileg empfand: 'Ich verließ den Kunstsenat in dem Moment, als der Componist Friedrich Cerha in ihn eintrat.'" (einem.org)