Weber, Carl Maria von (1786-1826)
[J 306.] Oberon. Romantische Oper in drey Acten. Nach dem Englischen des J. Planché von Theodor Heil. Klavier-Auszug vom Componisten. - BEILAGE: 1. Friedrich Wilhelm III., König von Preußen, Privilegium für A. M. Schlesinger. Berlin. - 2. Ludwig I., König von Bayern, Privilegium für Kapellmeister Weber, München, beides 1826.
Berlin, Schlesinger (PN 1376), [1826]
Folio 32x27 cm, 157 Seiten gestochen, erste Notenseite unten mit der gedruckten Angabe "Corrector: Carl Merz, Musiklehrer". Halbledereinband der Zeit, mit aufgezogenem Originalumschlag, etwas bestoßen, Titel mit kleinem Verlegerstempel. Einige Seiten Risse im Falz alt (bereits bei der Bindung) professionell hinterlegt, vereinzelt kleine handschriftliche Eintragungen in Rötel, u.a. Korrekturen von fehlenden Vorzeichen, pianistische Verbesserungen, Nr. 5 mit Transponiervermerk Es-Dur (vom gedruckten E-Dur), aber nur mit einer kleinen diesbezüglichen Eintragung im Notenbild, die wenigen anderen Bemerkungen nur Hinweise für den geübten Korrepetitor. Sehr schöner, frischer, kräftiger Abzug. - Die beiden Druckprivilegien etwas fleckig, als Doppelfolio zusammengeklebt, mehrfach gefaltet, mit alt hinterlegten Fehlstellen und neuen Fehlstellen mittig (Papierbruch, Buchstabenverlust).
First German edition of the vocal score of the last opera by Carl Maria von Weber (1786-1826), commissioned and premiered in London, where Weber died shortly after the first performance. With the first print of Hueon's aria. - Together with two royal print privileges (Berlin, King Friedrich Wilhelm III., and Munich, King Ludwig I., both from 1826.
Jähns 306, S. 392. - Erste deutsche Ausgabe des Klavierauszugs mit dem Erstdruck der Arie des Hüons Nr. 5. (Die englische Originalausgabe war in London bei Welsh and Hawes erschienen. - Siehe dazu den Brief Schlesingers an Weber: "Was unsere Angelegenheit betrifft, würde es mir warlich viel Freude machen, Ihnen noch mehr als die verlangte Summe zu offeriren, allein sind die Geschäfte nicht so brillant und ist nicht alles Geld was da glänzt. Das Ihnen gebotene Honorar von rh 1500 für das Eigenthum des Klav. Ausz. Und allen Arrangements für alle Länder mit Ausnahme Englands ist sehr bedeutend, denn dadurch daß Sie dieselbe in England besonders verkaufen wollen, habe ich schon einen bedeutenden Nachtheil, indem ich von meinem Verlage viel nach England sende und nun von dieser Oper kein Blatt dahin senden kann, ebenso ist es jetzt mein Bestreben, auch nach andern Welttheilen Geschäfte mit Musikalien zu machen, so wird mir der Verkauf Ihrer Oper dahin, durch die Herausgeber in England abgeschnitten." (zitiert nach Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Korrespondenz A042612) - BEILAGE: Das preussische Druckprivileg vom 29.07.1826, das bayrische Privileg "für den königlich Sächsischen Kapellmeister Carl Maria v. Weber, auf die Partitur, dann den von ihm selbst bearbeiteten Klavierauszug..." vom 20.06.1826, 2 Wochen nach Webers Tod in London.