1. deutsch

KARL VON HOLTEI (1798-1880)

Karl von Holtei, Theaterdichter, Schauspieler und Rezitator aus Breslau, Spitzname in der Ludlamshöhle "" Hudltei, Schirmherr der Abruzzen". Holtei propagierte das "Liederspiel" mit seinen einfachen musikalischen Einlagen unter Verwendung bekannter Melodien.

Zu seinen größten Erfolgen gehören "Die Wiener in Berlin" (u.a. mit dem bekannten "Kommt ein Vogerl geflogen", UA 1824) und "Der alte Feldherr" (UA 1825). In diesem Stück verwendet Holtei das berühmte französische Chanson "Te souviens-tu?", im französischen Original eine sehnsüchtige Erinnerung an die große Zeit der napoleonischen Erfolge, um nun dem polnischen Freiheitskampf und der Trauer über die polnische Teilung ein Denkmal zu setzen ("Denkst du daran, mein tapfrer Lagienka"). Der Erfolg dieser Adaption war so groß, dass das Lied zum polnischen Nationallied wurde.

15 Jahre später wird Meyerbeer seinen Pariser Vertrauten Nicolas-Louis Gouin bitten, ihm anläßlich eines musikalischen Streites zwischen Polen und Deutschen über die Herkunft der Melodie Beweise für den französischen Ursprung zu schicken.

Hier zwei Beispiele zu "Die Wiener in Berlin", ein Klavierauszug der "Lenore" von Holtei und Eberwein mit dem berühmten Mantellied, und das Brief-Autograph von Meyerbeer von 1840 zu "Der alte Feldherr" mit Notenzitat: