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PIERRE RODE (1774-1830)

Pierre Rode (1774-1830), französischer Violinvirtuose und Komponist, Meisterschüler von Viotti, mit dessen 13. Violinkonzert er 1790 in Paris debütierte. Bereits mit 21 Jahren erhielt Rode eine Professur am neugegründeten Konservatorium in Paris, wo er mit Pierre Baillot und Rodolphe Kreutzer die 1802 veröffentlichte offizielle Violinmethode des Conservatoire verfasste.

Für seinen Aufenthalt in Wien 1811 schrieb Beethoven die Violinsonate op. 96, uraufgeführt von Rode und Beethovens Schüler Erzherzog Rudolph.

Rode wurde lange Zeit vom jungen Louis Spohr bewundert, der seinen Stil nachahmte. In seiner Eitelkeit verübt Spohr in Wien 1813 allerdings einen kleinen Vatermord an Rode, wenn er ihn vor Publikum wegen seiner nachlassenden Technik blossstellt:

"Bei diesen häufigen Gelegenheiten, Rode zu hören, überzeugte ich mich immer mehr, daß dieser der vollkommene Geiger der frühern Zeit nicht mehr sei ... ich steigerte meine Impertinenz so weit, daß ich [Rodes] Variationen in G-dur auflegte und ihm sagte, ich wolle sie ihm genau in der Weise vortragen, wie ich sie vor zehn Jahren so oft von ihm gehört habe. Nach geendetem Spiel brach die Gesellschaft in großen Jubel aus, und so mußte denn auch Rode schicklichkeitshalber mir ein Bravo zurufen; doch sah man deutlich, daß er sich durch meine Indelikatesse verletzt fühlte."

Hier einige Beispiele von Pierre Rode als Komponist, Verleger und Autor der berühmten Violinschule (in einer späteren deutschen Ausgabe aus Prag):