1. deutsch

Einem, Gottfried von (1918-1996)

Eigenhändige Widmung (4 Zeilen) "Herrn Johan Randel viele gute Wünsche, auch zu Ged(...). 19.XI.87.", auf weissem A4-Blatt mit montiertem Zeitungsausschnitt (Kritik der Mainzer Neuaufführung der Oper "Jesu Hochzeit"), die Widmung mit einer Oberlänge in den Zeitungsausschnitt hinein.

1987

EUR 95,00

Leichte Knickspur auf weissem Blatt unten, außerhalb der Schrift.

Gottfried von Einem, österreichischer Komponist, stilististisch ein Traditionalist, sorgte mit seiner Oper "Jesu Hochzeit" (auf ein Libretto seiner Frau Lotte Ingrisch) für DEN Opernskandal in Wien 1980. In der Tradition des Mysterienspiels traten Allegorien als handelnde Personen auf die Bühne - so kam es zu der als mystischer Akt verstandenen "Hochzeit" Jesu mit der "Tödin". "Es ist die chymische Hochzeit, die Vereinigung von Liebe und Tod, die den Menschen aus seiner Endlichkeit erlöst" (Lotte Ingrisch). Sowohl Kirchenvertreter als auch Journalisten machten bereits vor der Premiere Stimmung gegen das Werk. Die Uraufführung (live in ORF und ZDF übertragen) wurde durch organisiertes Schreien, Stinkbomben und Tomatenwürfe gestört. Auch bei der Mainzer Neuaufführung 7 Jahre später befürchtete man den Skandal, doch wurde die Premiere zu einem Publikumserfolg, auch wenn der Mainzer Kardinal Lehmann die umgehende Absetzung der Oper vom Spielplan wegen Blasphemie forderte.

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